Unser Urlaubsauto -
Damals -
Und weil wir uns mehrere Monate im Jahr dort aufhalten wollten, brauchten wir ein Auto.
Außerdem hatten wir herausgefunden, dass die Handwerkerlöhne in TR erstaunlich niedrig
waren. Das galt auch für die Preise in KFZ-
Was lag also näher, als die Frame-
Im Nachhinein fallen mir eine Menge Alternativen ein. Damals nicht. Wir mussten es also versuchen.....
Die Türkei mag als Urlaubsland o. k. sein.
Richtig kennen lernt man Land und Leute aber erst bei dem Versuch, da zu leben -
KFZ anmelden..... eine tagesfüllende Aufgabe (wenn ein Tag reicht). Ohne Schmiergeld funktioniert gar nichts.
Die Zahlung läuft über einen „Agenten“ mit Büro in der Behörde. Der kennt sich aus,
kassiert -
Dafür wird man dann von Pontius zu Pilatus geschickt. Den ganzen Tag lang -
An so was gewöhne ich mich nie. Will ich auch nicht.
Türkische KFZ-
Dabei muss ich vorausschicken: Ich kann hier nur über meine Erlebnisse in einer türkischen Kleinstadt schreiben. In Istanbul mag das anders sein?
Jedenfalls war das die Standartanwort wenn etwas nicht klappte: „Jaaaa -
Es gibt geniale Handwerker in der Türkei. Meister der Improvisation. Die könnten
richtig gute Sachen auf die Beine stellen -
.....wenn sie nur zwei Grundregeln nicht hätten, die sie aber nach meiner Erfahrung eisern einzuhalten scheinen:
1. Regel: Arbeite nur so lange an dem Auftrag, wie der Kunde daneben steht. Wenn der Auftraggeber weggeht, mach was anderes.
2. Regel: Mach nichts richtig -
In Bezug auf unseren F100 bedeutete das unter anderem:
Der Motor war zwar schön lackiert (Foto oben) und angeblich auch revidiert -
Drei Schichten Klarlack? Wenn ich kräftig mit einem trockenen Lappen rieb, wurde der Lappen rot.
Schließlich war die Motornummer überlackiert und sie konnten sie nicht wiederfinden. Der türkische TÜV (Stand 2006) interessierte sich aber bei der „technischen Prüfung“ überhaupt nur für zwei Dinge: Die Farbe des Autos und besagte Motornummer.....
Die Liste aus Irrwitz und Unvermögen könnte ich beliebig fortsetzen.
Wir brauchten 6 Anläufe in 6 verschiedenen Werkstätten, um die Kiste überhaupt irgendwie fertig zu kriegen.
Was ich allerdings zugeben muss: Das Auto war zwar fachlich grottenschlecht gemacht
-
Mich macht so was krank! Obwohl die Jungs im persönlichen Umgang meist durchaus sympathisch
waren -
An einem freundlichem Frühlingsmorgen saß mein Nachbar Erkan im milden Licht der aufgehenden Sonne auf der Frühstücksterrasse seines Hauses und reinigte den Lauf seiner Pumpgun.
„Ein richtiger Mann braucht eine richtige Waffe“, meinte er er dazu.
Erkan hatte als junger Mann lange in Paris gelebt, später ein Cafe in Amsterdam betrieben
-
Ein türkischer Gentleman mit Pumpgun und einer Vorliebe für amerikanische Straßenkreuzer.
Alles war bestens gelaufen für ihn -
In dem Jahr als Erkan starb, sind wir ein letztes Mal mit seinem Boot rausgefahren.
Er bestand darauf -
Wir liefen eine der verlassenen kleinen Inseln vor der Küste an, ließen das Boot auf den Sandstrand laufen und teilten uns ein Sixpack Bier.
Das war Erkans letzte Reise auf dieser Erde. Wieder zu Hause legte er sich ins Bett und stand nicht mehr auf.
In diesem Jahr fassten wir auch den Entschluss, die Türkei zu verlassen. Die Zahl
der Kopftücher hatte von Jahr zu Jahr zugenommen, ebenso Ganzkörper-
Erdogan entmachtete die Generäle (ließ sie einsperren!) und verordnete seinem Volk
Frömmigkeit und als neues Nationialgetränk Eyran. Sicher hätte er auch gern sämtliche
Atatürk-
Türke zu sein heißt Moslem zu sein -
Mein Freund Erkan hat sich vermutlich im Grabe umgedreht vor Zorn.
Zeit unsere Zelte dort abzubrechen. Wir beauftragten einen Makler, den wir gut kannten,
und der fand einen Käufer für unser Ferienhaus. Zur Abwicklung der notwendigen Formalitäten
mussten wir noch einmal in die Türkei. Diesmal im Flieger -